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23.02.2012 - Der Tag des Schreckens
Unser bisher immer gesundes altes Mädchen Isla (sie wird in 2 Wochen 14) ereilt das "Vestibular Syndrom"
:o((((( .Von einer Stunde auf die nächste konnte sie abends nicht mehr laufen, taumelte, fiel um, ein ganz,
ganz schrecklicher Anblick und auf der Fahrt zu Klinik kam immer wieder voller Angst der Gedanke hoch,
dass ich/wir uns diesmal von unserem Mädchen vielleicht verabschieden müssen.
Während der Untersuchung in der Klinik fiel nur kurz zur Tierarzthelferin die Worte "Vestibular Syndrom" und zu
mir "Isla muss aber auf jeden Fall an den Tropf, mindestens 5 Tage, weitere Tests wären nötig, Ultraschall,
Röntgen " etc., aber keine klare Aussage zu ihren Genesungsaussichten. Mit dieser ausgesprochen unbefriedigenden
Auskunft, ich war einfach noch nicht “klar im Kopf” und wurde es durch die Art der Tierärztin auch nicht, fuhr ich dann
ohne Isla Hause. Und dass, obwohl ich der Tierärztin erklärt hatte und es auch zu sehen war, dass Isla bei Tierärzten
immer ganz massiven Stress hatte.
Wir wollten nie, dass einer unserer Hunde "unnötig" leiden muss und da es uns an Informationen mangelte und wir
eh keine Ruhe fanden, haben wir dann viel telefoniert (mit anderen Tierkliniken, Tierärzten) und geschrieben - viele
Informationen bekommen, positiv, die uns benötigte Hoffnung schöpfen ließen und wir daraufhin beschlossen, Isla
am nächsten Morgen nach Hause zu holen.
Isla glücklich dabeim in ihrem
Betti und abgepolstertem Boden,
da sie ab uns an doch umfällt.
Vestibular Syndrom - hier eine tolle Beschreibung ! ! ! (im Menü anklicken)
Kurz und verständlich beschrieben hat es Frau Dr. med. vet. Kathrin Reuter
"Das Vestibularorgan befindet sich im Inneren des Ohres und kontrolliert das Gleichgewicht; deshalb wird
es auch "Gleichgewichtsorgan" genannt. Erinnern Sie sich an Ihre letzte Karussell-Fahrt? Dann wissen Sie
sicherlich noch, wie Sie sich bei dem anschließenden Versuch fühlten, geradeaus zu gehen. Genauso fühlt
sich auch ein Tier, das an dem Vestibularsyndrom leidet. Die Krankheit tritt ganz plötzlich auf, bessert sich
aber meist spontan von selbst.
Eine vestibuläre Störung beim Haustier wird oft fälschlicherweise für einen Schlaganfall gehalten. Dieser
kommt aber bei Hunden und Katzen fast überhaupt nicht vor. Die Symptome einer vestibulären Störung
beim Tier sind denen des menschlichen Schlaganfalls jedoch tatsächlich sehr ähnlich, weshalb häufig die
Tierärzte selbst die Erkrankung als "Schlaganfall" beschreiben, um dem Besitzer das Verständnis zu
erleichtern."
Nun ja, nachdem mir mein Gleichgewichtsorgan im Ohr auch ab und an ähnlich "nette" Überraschungen
präsentiert, konnte ich Islas Unsicherheit auf den Beinen und ihre sicherlich auch vorhandene Übelkeit
nachvollziehen. Dazu die übereinstimmenden Aussagen, dass sich das Tier fast ausnahmslos sehr schnell
wieder erholt, hat uns bestärkt, mit Isla diese Zeit durchzustehen.
Jede Bewegung ihres Kopfes verursachte ihr Übelkeit, sie konnte aufgrund der unwillkürlichen Augenbewegung
keine Fixpunkte anvisieren etc,, deshalb hat sie auch jeden Versuch abgebrochen, Nahrung oder Wasser aufzu-
nehmen :o(((.
So haben wir sie mehrmals am Tag per Hand mit einer "Matschpampe" (fast flüssig) gefüttert, was sie auch
begierig, aber nur in kleinen Mengen, gefressen hat. Der Magen musste sich halt beruhigen und sie hatte
den richtigen Instinkt, ihn nicht zu überladen. Beim Rausgehen haben wir sie durch ein Geschirr unterstützt,
dass sie nicht umfällt. Am Abend des Tages, wo wir sie in der Früh nach Hause geholt hatten, konnten wir
bereits verstärktes Interesse an ihrer Umgebung registrieren und auch erste Versuche, selber wieder durch
die Gegend zu tapern. Am nächsten Morgen ging es schon weitaus besser . . .
Mittlerweile (nach 5 Tagen) frisst und trinkt sie wieder alleine, geht bzw. läuft richtig gut, d.h. sie legt schon
wieder kurze Spielrunden im Galopp !!! mit unseren beiden anderen Hunden ein und sie geht seit Anfang der
Woche schon wieder 1 kleine Runde (1 Std.) unserer Spaziergänge mit. Gut, schütteln kann sie sich noch nicht
ganz richtig und ab und an sind "Taktfehler" beim Traben, aber ansonsten ist sie praktisch wie vorher . . .
Hmm, nicht ganz, sie vertilgt nun pro Tag gut die doppelte Portion an Futter ;o)))) - hätte sie früher alles
stehen lassen - aber sie kann es brauchen !
Sollte also Euer Hund einmal solche Symptome zeigen, können wir nur sagen:
"GEBT NICHT ZU SCHNELL AUF !"
Isla am 09.03.2012 in unserem Garten :
Ich denke, man sieht ihr die Lebensfreude an . . . nachdem sie sich erholt hat - mit fast 14 Jahren
Diese Seite soll Mut machen ... !!!